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Was ist leistbar in Bezug auf die aktuelle Fluchtmigration?

Seit 2016 gibt es in Markranstädt eine Gemeinschaftsunterkunft für die Unterbringung von Geflüchteten. Seitdem bewegt die Einrichtung unsere Stadtgesellschaft emotional und kontrovers. Das begründet sich vor allem in der ungünstigen Lage und der Infrastruktur des Objektes. Durch die unmittelbare Nähe zur Nachbarschaft und durch die beengte Unterbringung der vielen Menschen aus unterschiedlichen Nationen sind Konflikte vorprogrammiert.
Doch durch den hohen ununterbrochenen Zustrom von Schutzsuchenden sehen wir uns als Gesellschaft an der Grenze des Machbaren angekommen. Asylsuchende müssen nicht nur untergebracht werden. Sie benötigen Integrations- und Sprachkurse, für Kinder brauchen wir freie Plätze in unseren Kitas und Schulen. All dies fehlt oder ist nur in unzureichendem Umfang vorhanden. Zusätzliche Finanzmittel zur Bewältigung dieser herausfordernden Aufgabe werden nicht zur Verfügung gestellt bzw. sogar noch gekürzt. Die Landkreise haben mit einer Erklärung vom Juli 2023 bereits auf die prekäre Situation aufmerksam gemacht und einen klaren Forderungskatalog an die Verantwortlichen formuliert, den ich ausdrücklich unterstütze.
 
Die beschriebenen Rahmenbedingungen stellen uns alle vor große Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Gesellschaft durch Populisten, die diese Situation möglicherweise für den eigenen Vorteil missbrauchen wollen, gespaltet wird. Lassen Sie bitte nicht zu, dass man sich nur noch anschreit ohne zuhören zu wollen. Bleiben Sie friedlich im Miteinander.
 
Nadine Stitterich, Bürgermeisterin