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Wie fahrradfreundlich ist Markranstädt?

Große Befragung des ADFC zum Radfahren

Wie sehen lebenswerte Städte und Gemeinden aus? Was bieten sie, damit sich Radfahrende mit unterschiedlichen Bedürfnissen und in allen Altersgruppen sicher fühlen? Bewerten können das am besten die Radfahrenden selbst. Daher ruft der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) dazu auf, am Fahrradklima-Test teilzunehmen, der großen ADFC-Umfrage zum Radverkehr. Mitmachen kann jede Person, die Rad fährt, egal ob ADFC-Mitglied oder nicht.

Bei der Befragung interessiert sich der ADFC für unterschiedlichste Aspekte des Radfahrens, von der Radwegqualität bis zur Frage, ob Radfahren auf alltäglichen Wegen eher entspannend oder stressig ist. Insgesamt 32 Fragen umfasst der Fragebogen. Zur diesjährigen Befragung nimmt der ADFC mit einigen Fragestellungen gezielt die Fahrrad-Mobilität außerhalb der großen Städte in den Blick. Der Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und findet 2022 zum zehnten Mal statt.

„Wir sind auf der Suche nach Menschen, die regelmäßig mit dem Rad in Markranstädt unterwegs sind und am Fahrradklima-Test teilnehmen." sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen. Die Befragung soll eine Bestandsaufnahme zum Radverkehr in allen deutschen Städten ermöglichen. Nicht nur für den ADFC ist das Feedback interessant. „In vielen Orten war der Fahrradklima-Test bereits Anlass für Verbesserungen im Radwegenetz.“, so Krause. „Wir hoffen, dass dieser Effekt auch nach dem Fahrradklima-Test 2022 eintritt.“

Beim letzten Fahrradklima-Test im Jahr 2020 gaben 60% der Markranstädter an, sich auf dem Rad im Straßenverkehr gefährdet zu fühlen. 72% erklärten, regelmäßig zu knapp von Autos überholt zu werden. 65% waren mit der Breite der Radwege unzufrieden. 50% forderten mehr diebstahlsichere Fahrradabstellanlagen. Und 53% der Markranstädter kritisierten den unzureichenden Winterdienst auf Radwegen. All das führte dazu, dass sich rund zwei Drittel der Markranstädter eine engagiertere Förderung des Radverkehrs in ihrer Stadt wünschten. Insgesamt befand sich Markranstädt vor zwei Jahren dennoch im vorderen Viertel der sächsischen Städte.

Hintergrund:

Viele Städte und Gemeinden haben in den letzten Jahren etwas für den Radverkehr getan. Ob sich die Bemühungen in der öffentlichen Wahrnehmung widerspiegeln, bringt der Fahrradklima-Test ans Licht. Die Ergebnisse sind ein Gradmesser dafür, wie gut die Bedingungen zum Radfahren in einer Stadt sind. Je mehr Radfahrende ihre Stadt bewerten, desto besser lassen sich konkrete Aussagen darüber treffen, ob Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs fruchten oder ob die Stadt mehr für sicheres Radfahren getan werden muss.

Der Fahrradklima-Test ist die größte Umfrage zum Fahrradklima weltweit. Seit 2012 führt ihn der in jedem zweiten Jahr durch. 2020 nahmen deutschlandweit über 200.000 Personen teil. Das Fahrradklima, also die Wahrnehmung der Radverkehrsbedingungen, hatte sich 2020 im Vergleich zur vorangegangenen Befragung bundesweit verschlechtert. In Sachsen nahmen 2020 rund 12.000 Befragte am Fahrradklima-Test teil und damit weit mehr als doppelt so viele wie noch vier Jahre zuvor.

Wie funktioniert der Fahrradklima-Test?

Der Online-Fragebogen kann mit dem PC, dem Tablet oder auf dem Smartphone auf www.fahrradklima-test.de ausgefüllt werden. Auch der QR-Code auf Flyern und Plakaten leitet direkt zur Umfrage. Die 32 Fragen lassen sich in zehn Minuten beantworten. Falls eine Frage auf die eigene Gemeinde nicht zutrifft – etwa, weil es keine Einbahnstraßen oder Ampeln gibt –, kann man die Frage auch unbeantwortet lassen. Am Ende der Umfrage bietet der Fahrradklima-Test die Möglichkeit für Anmerkungen und Hinweise auf lokale Probleme. Diese konkreten Hinweise und Verbesserungsvorschläge leitet der ADFC nach Abschluss des Projekts an die zuständige Stadtverwaltung weiter.

Die Umfrage läuft bis zum 30. November 2022. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2023 präsentiert. Der ADFC-Fahrradklima-Test wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.